Weshalb blieb ihm grade dieses Bild der Mutter so sehr im Gedächtnis? Diese kleine, kluge Frau, die ihn so zuversichtlich anlächelte wie eine Freundin, wie eine Gefährtin. In diesen flammenden Tagen der Winterschlacht zwischen Kalinin und Klin, in denen sich das Schicksal der ganzen Welt entschied, in denen jede Minute jede Faser angespannt war in der eisigen und doch wieder glühenden Panzerzelle des Tanks, immer wieder in den Momenten der Feuerpause und des Dahinrollens der Eisenraupe erschien vor dem Fahrer Ljowa Kryschkow dieses seltsame Bild, immer wieder hörte er seine eigenen Worte: Auf Wiedersehn, Mutter! Auf Wiedersehn in Moskau! Ljowa hatte das Amulett seiner Njanja zu Hause gelassen. Aber diese Worte waren ihm jetzt wie ein Talisman, wenn er seinen Tank mit dem Gefühl eines Lotsen durch den Feuerstoß der deutschen Bomber lenkte. Oft schrie er in das Gebrüll der Geschosse und durch das Donnern des Motors jenes: Auf Wiedersehn, Mutter! Auf Wiedersehn in Moskau!
Es war in den ersten Dezembertagen. Die Tankabteilung Ljowas stieß gegen den Ostrand von Klin vor. Plötzlich erbebte der Panzer, er tat einen Sprung, er stand. Der Motor ratterte leer, der Tank bewegte sich nicht mehr. Ein Geschoss war unter die Raupen ins Getriebe gegangen. Jetzt war der Tank ein leichtes Ziel. Der Tankführer Klimow antwortete schon nicht mehr, das MG des Turmschützen Sokolow schwieg. Ljowa stemmte sich von seinem Sitz hinauf in den Turm, er konnte kaum atmen vor Benzindampf und einem schrecklichen süßlichen Geruch, er stieß die Luke des Turms auf, eine Gruppe Deutscher arbeitete sich durch den Schnee an den Tank heran, Ljowa schleuderte eine Handgranate und dann noch eine, er spürte einen Schlag an der Schulter, er duckte sich in den Turm, er suchte das MG zu bewegen, es hatte nur einen sehr engen Schusswinkel, er feuerte, so gut es ging, auf die dunkle Schützenkette der Deutschen ... er sah sehr schlecht ... Luft Atmen ... er hob sich wieder aus der Luke, feuerte mit seinem Revolver, feuerte ... auf Wiedersehn, Mutter! Auf Wiedersehn in