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KOSTJA, der achtzehnjährige Scharfschütze im Skibataillon von Friedrich Wolf
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Preis E-Book:
0.99 €
Veröffentl.:
21.08.2024
ISBN:
978-3-68912-184-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 32 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik
Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Historischer Roman, Kriegsromane: Zweiter Weltkrieg, Familienleben
Familienzusammenhalt, Frontlazarett, Frost, Erfrieren, Heldenmut, Historische Erzählung, Jugend und Krieg, Kälte und Überleben, Kampf ums Überleben, Kriegsdrama, Kriegswunden, Militärische Strategie, Moskau, Mut und Entschlossenheit, Rote Armee, Scharfschütze, Schicksal, Skibataillon, Sowjetunion, Überlebenswille, Winterschlacht, Zweiter Weltkrieg
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Das sind Kostjas nächste Verwandte. Die eine Generation Bauern und Arbeiter, die nächste Generation Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure, Ärzte.

Kostja besuchte eine Moskauer Mittelschule, die er am 22. Juni 1941, am Tage des Kriegsausbruchs, beendete. Er wollte Geologe werden, Forschungsreisender, wobei er nicht – wie die Jungen der westlichen Länder – an Reisen nach Afrika, Australien, den Fidschi-Inseln dachte. Die Sowjetunion erstreckt sich ja selbst über zwei Erdteile: von dem Polarmeer und der Beringstraße bis zur subtropischen Zone des Kaukasus und bis zu den Baumwollfeldern Usbekistans; es gibt da noch den Ural, wo immer wieder neue Bodenschätze erschlossen werden, es gibt die Sandwüstenstriche in Kasachstan, es gibt die sibirische Tundra, es gibt die wichtigen Küstenzonen am Nördlichen Eismeer. Das Sowjetland richtig kennenlernen – das ist schon Arbeit für ein ganzes Menschenleben. „Vor allem aber möchte ich die verschiedenen Menschen meiner Heimat auf diesen Reisen kennenlernen!“, meint Kostja. Auch literarische Neigungen zeigen sich bei dem Jungen. Er hat eine größere Arbeit über den Dichter Majakowski begonnen.

Vor allem aber ist Kostja ein leidenschaftlicher Sportler. Das hat er von der Mutter geerbt. Er war einer der besten Juniorschwimmer Moskaus und bereitete sich auf die Unionsmeisterschaft vor. Er war ein erstklassiger Skifahrer, besonders für Langstrecken. Nur etwas störte ihn immer: seine starke Kurzsichtigkeit, die ihn vor allem daran hinderte, Flieger zu werden oder sonst eine besondere militärische Vorbildung zu erlangen. Immer wieder wurde er, wenn es um militärische Dinge ging, wegen seiner schlechten Augen zurückgestellt.

Da kam Kostja plötzlich auf den Gedanken, diesen Mangel auf eine andere Weise zu überwinden. Er sagte sich, als Scharfschütze hast du ja sowieso vorn am Lauf des Gewehres dein Zielfernrohr, das sogar ein Normalsichtiger je nach dem Ziel verschieden einstellen muss. Du brauchst dort als Kurzsichtiger keine Brille, du regulierst deine Kurzsichtigkeit durch das „Besteck“ des Fernrohrs wie jeder andere. Kostja meldete sich durch seine Komsomolorganisation in dem letzten Schuljahr kurzerhand zu den Scharfschützen, den „Snipers“. Und er wurde einer der besten Scharfschützen, Inhaber zweier Auszeichnungen für hervorragende Leistungen und Instruktor der Scharfschützen-Komsomolabteilung.

Stark kurzsichtig ist Kostja. Aber er ist einer der besten Scharfschützen.

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