Und nun erzählte er mir erregt, hastig, so als müsse er sich von etwas befreien, jene Geschichte von Kowel und von dem sogenannten Säuberungskommando der SS in diesem Städtchen.
Als sein Baubataillon im letzten Sommer in diesem polnischen Ort lag, erschien dort eines Tages auch ein Sonderkommando der SS, das sich selbst als Säuberungskommando bezeichnete. Die ganzen nicht arbeitsfähigen Bewohner des Bezirks, vorwiegend ältere Männer, Frauen und Kinder, seien bei Kowel zusammengerufen und dort konzentriert worden, angeblich, um in ein Lager überführt zu werden.
Eines Morgens sehr früh habe er Schüsse und Maschinengewehrfeuer gehört. Er sei mit einem Teil seines Baukommandos aus seinem Quartier gelaufen, weil er einen Partisanenüberfall befürchtete. Doch man habe sie beruhigt. Die Schießerei aber ließ nicht nach, sie kam von außerhalb des Ortes, von der Chaussee her, die zum Bahnhof führte. Mit ein paar seiner Leute sei er schließlich vorsichtig in dieser Richtung gegangen. Jetzt wurden schreckliche Schreie vernehmbar.