Sagen Sie, Frau Brackebusch, haben Sie eigentlich von dem Fall jener Bäuerin in einem Dorf in der Pfalz gelesen? Da hat irgend so ein guter Nachbar diese Bauersfrau, deren Mann an der Front steht, angezeigt, dass sie ihren Hühnern Gerste verfüttere, die sie nicht angemeldet habe. Jetzt ist der Bauernführer gekommen und hat der Bäuerin eine Rede gehalten von Volksverrat, auf den eigentlich die schwersten Strafen heute stehen. Er hat bei der Frau eine Haussuchung vorgenommen und noch einen halben Zentner nicht gemeldete Gerste gefunden, die er sofort beschlagnahmte. Die Bäuerin erklärte vergebens, das sei ihr Hühnerfutter für den Winter, sie liefere dafür doch die Eier ab; macht nichts, sie bekam zweihundert Mark Strafe aufgebrummt, und ihr Name kam in die Zeitung. Nur weil ihr Mann im Felde sei, habe man von einer Freiheitsstrafe abgesehn.
An einem der nächsten Tage, als die Hühner herumgackerten und nichts Rechtes zu picken da war, da habe die Bäuerin den Hühnern den Strafschein hingeworfen und gesagt: Da, Gockel, fress das von dem Herrn Bauernführer und werd so fett wie der!