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Sagenspiegel des Harzes. Von Geisterspuk und Hexenflug von Bernd Wolff
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
18.06.2012
ISBN:
978-3-86394-187-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 363 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Märchen, Volkserzählungen, Legenden und Mythologie, Kinder-und Jugendbuch/Märchen und Folklore/Land und Ethik, Kinder-und Jugendbuch/Legenden, Mythen, Fabeln/Andere, Belletristik/Fantasy/Sammlungen und Erzählbände, Belletristik/Fantasy/Heroisch, Belletristik/Fantasy/Dunkle Fantasie, Horror, Belletristik/Geister, Belletristik/Sagen
Mythen und Legenden (fiktional), Fantasyliteratur, Anthologien (nicht Lyrik), Horrorliteratur und Übernatürliches, Generationenromane, Familiensagas, Kinder/Jugendliche: Märchen, Sagen, Legenden
Hexe, Brockenhexe, Teufel, Roßtrappe, Hexentanzplatz, Harz, Mägdesprung, Riesen, Kobolde, Zwerge, Bergbau, Helsungen, Blankenburg, Michaelstein, Bode, Rübeland, Rothehütte, Sorge, Braunlage, Altenbrak, Quedlinburg, Wernigerode, Nöschenrode, Theobaldikapelle
9 - 99 Jahre
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Der Köhler und der Teufel wetten

Ein Köhler aus der Gegend von Wieda war eines Abends zugange, auf seinem Hai einen neuen Meilerplatz einzurichten. Er hatte eben den Boden geglättet und den Quandelpfahl gesetzt, als er ein Schnaufen hinter sich hörte. Da saß auf den Scheithölzern ein Kerl, das linke Bein übers rechte geschlagen, musterte ihn von oben bis unten und sprach: „Was 'n rußigen Knecht! Eigentlich siehst du aus wie unsereiner." Das verdross den Köhler, denn er hatte in dem ungebetenen Gast sofort das Schweinsgesicht von Teufel erkannt. „Und wenn du nicht machst, dass du fortkommst, siehst du Sterne von unsereinem", versprach er und baute sich drohend vor ihm auf. „Ei gut!" Der Teufel freute sich. „Wir können ja mal eine Wette machen, wer von uns die kräftigere Ohrfeige austeilen kann. Gewinn ich, nehm ich dich mit. Wenn nicht, verschwinde ich." Das könntest du eigentlich auch so tun, ich habe dich nicht gerufen, dachte der Köhler, doch er erwiderte nur: „Aber mit verbundenen Augen!" „Ich backe dir zuerst eine!", bedang sich der Teufel aus, denn es juckte ihm in den Fingern.

Der Köhler war ein kräftiger Mann, das kam von den Eiern, die ihm seine Frau einmal in der Woche in einem Körbchen herausbrachte und deren Schalen er wie einen Rosenkranz um die Kötentür gesteckt hatte. Nun nahm er das letzte Ei aus dem Korb, machte mit Kohle ein Kreuzzeichen auf die Schale und steckte es ganz, wie es war, in den Mund. Dann verband er sich mit dem Halstuch die Augen, legte den Arm um den Quandelpfahl und nickte. Der Teufel holte aus und hieb ihm eine herunter, dass er siebenmal um den Quandelpfahl wirbelte, aber sonst war ihm nichts geschehen. Er spuckte das Ei aus. „Ein Zahn", sagte er, „nun ich." Er verband dem Teufel die Augen, dann holte er mit dem schweren Köhlerhammer, mit dem er den Pfahl eingetrieben hatte, aus und krachte ihn dem Teufel gegen den Schädel, dass dem Hören und Sehen verging. „Zwei Zähne", zählte der Köhler zufrieden, „gewonnen!" Da heulte der Böse auf und verschwand in einer Wolke aus Pech und Schwefel. Seither machte er einen großen Bogen um jeden rußigen Gesellen. Die Teufelszähne benutzte der Köhler aber gegen Krankheiten und gewann großen Reichtum damit.

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