Ehrenrettung für Frau Fontane – Acht E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
„Antarktis 2020“ von Alexander Kröger diese Woche neu bei EDITION digital
(Pinnow, 30.09. 2016) In Veröffentlichungen zur Biografie von Theodor Fontane kommt seine Frau Emilie entweder nicht besonders gut weg oder kaum vor. Oft wird ihr lediglich vorgeworfen, dass sie vom Dasein ihres Mannes als freier Schriftsteller nicht besonders begeistert war – aus eigentlich nachvollziehbarer Sorge um die finanzielle Sicherheit ihrer Familie.
Eine Art Ehrenrettung gelingt Gisela Heller mit ihrem Roman „Geliebter Herzensmann“, in dem sie das Leben von Emilie Fontane mit großem Engagement und großer Detailkenntnis beschreibt und zeigt, wie sie ihrem Mann jahrzehntelang zur Seite stand – nicht zuletzt als wichtige Kritikerin seiner Texte, wie er selber einmal schrieb. „Mein geliebter Herzensmann“ ist der erste von insgesamt zehn aktuellen Deals der Woche der EDITION digital aus Godern bei Schwerin, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 29.09. - Freitag, 07. 10.) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind.
Auch um einen Schriftsteller, ja um einen Dichter geht es in der Erzählung „Und wen der Teufel nicht peinigt“ von Walter Baumert. Die Rede ist von Georg Weerth, von dessen Kindheit und Jugend der Autor so berichtet, als hätte Georg Weerth diesen Text selber verfasst: ironisch, spritzig und engagiert. Eine Einladung, Weerth (wieder) zu lesen und (wieder) zu entdecken. Und ganz nebenbei erfährt der geneigte Leser in dem weerth-vollen Buch auch noch etwas über das einstige Fürstentum Lippe-Detmold, das Vaterland dieses heute zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratenen Dichters.
Zwei Bücher von Dietmar Beetz führen auf unterschiedliche Weise nach Afrika. In dem erstmals 1968 im VEB Postreiter Verlag Halle erschienenen Buch „Der fliegende Löwe“ hat der Autor 35 märchenhafte Geschichten der Nama nach alten Quellen neu erzählt. Auf fantastische, spannende, oft abenteuerliche und nicht selten humorvolle Weise vermitteln diese afrikanischen Märchen Einblicke in die Gedankenwelt und Kultur sowie in den literarischen Reichtum dieses Volkes aus Namibia. Übrigens vermochte der Löwe tatsächlich zu fliegen – Zu Vorzeiten. „Das hört sich vermutlich höchst unglaubwürdig an, ist aber die pure Wahrheit. Und lässt sich im Übrigen leicht erklären.“ Man lese die Märchen der Nama …
Ebenfalls in Namibia spielt der erstmals 1984 in der Reihe „Spannend erzählt“ des Verlages Neues Leben Berlin erschienene Roman „Labyrinth im Kaoko-Veld“. Dorthin reist der Historiker und Ethnologe Doktor Konrad Grimm – allerdings mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut er sich auf das Wiedersehn mit Land und Leuten, und wenn es sich bewahrheitet, dass es in den Felsmassiven des Kaoko-Velds Zeugnisse moderner Buschmannskunst gibt, wird diese Exkursion auch ein wissenschaftlicher Erfolg. Andererseits aber ist er ausgerüstet wie ein Geheimagent. Aber wozu? Und nicht nur die attraktive Lu benimmt sich ziemlich eigenartig …
Zurück nach Deutschland, nach Brandenburg, in die Mark Brandenburg. Mit mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten, welche die Geschichte dieses Landes und seiner Bewohner geprägt haben, befasst sich Hans Bentzien in seinen Märkischen Miniaturen unter dem Titel „Meine Amsel singt in Tamsel“. Zu diesen mehr oder weniger auch über die Brandenburgischen Landesgrenzen hinaus bekannten Persönlichkeiten gehören unter anderen Carl August von Hardenberg, Johann Friedrich Adolf von der Marwitz und die preußische Königin Sophie Charlotte sowie ein gewisser Herr Cassel aus Potsdam, ein Fleischermeister, der das beliebte Kassler Fleisch erfunden haben soll. Und da wir gerade beim Essen sind: Auch über ein scheinbar ungenießbares Geschenk Friedrich des Großen an die Kolberger im Jahre 1745 wird berichtet. Und man erfährt, warum es manchmal besser ist, auch königlichen Geschenken einen Landreiter aus Schwaben beizugeben, der Bescheid weiß.
In seinem Buch „Der siebente Winter“ lässt Jan Eik seinen literarischen Helden Siegfried Korn eine böse Überraschung erleben. Während seines langersehnten Urlaubs wird ein Geldtransport seines Kombinats überfallen. Dieser Überfall läuft genau nach dem Muster ab, das er sich vor vielen Jahren mit drei ehemaligen Studienkollegen im Suff und aus Jux und Dallerei ausgedacht hatte. Und was hat Cordula Landgraf, die Sekretärin, damit zu tun, für die Korn immer noch sehr viel Sympathie empfand? Weiß sie vielleicht mehr?
Nachdem sie es einmal ausprobiert haben, starten Julia und Vanessa, Long Basti und Specki von der Haifisch-Bande in dem Buch „Das Grab des Pharaos“ von Jan Flieger wieder mit Hilfe der Zeitkugel von Old Krusemann, dem alten Seebären, zu ihrer zweiten Zeitreise. Die Anregung für das Ziel ihrer zweiten Zeitreise stammt von Vanessa, die in der Schule einen Vortrag über ägyptische Grabräuber halten soll. Wie wäre es da, wenn man sich dort einfach mal persönlich umsieht. Und schon bald sind die vier Zeitreisenden unterwegs ins alte Ägypten. Und auch dort erwarten Julia und Vanessa, Long Basti und Specki wieder gefährliche Abenteuer, aber auch eine wunderbare Freundschaft …
Wer gern singt oder zumindest nachsingt, der ist mit den „Mo(h)ritaten. Lieder eines Galgenvogels und andere schwarze Gesänge“ von Steffen Mohr gut bedient. Denn der Leipziger Kabarettist und Gitarrenschläger hat darin für Freunde des schwarzen Juxes und des grünen Humors sowie der Spruchweisheiten eines Wilhelm Busch und des hintergründigen Spaßes eines Christian Morgenstern die Texte seiner erfolgreichen kabarettistischen Auftritte seit den 1980er Jahren veröffentlicht. Diese handeln von Gott und der Welt zu DDR-Zeiten, wo sie ihm drei Auftrittsverbote einbrachten, zu Nachwende-Zeiten und zu gegenwärtigen Zeiten. Dazu kommen blutrünstige Mordgesänge, Lieder über Bankräuber und andere Galgenlieder. Am Ende ist jeweils die zugehörige Melodie angeführt. Nachsingen ausdrücklich erwünscht.
Ebenfalls zu günstigeren Konditionen ist von Freitag bis Freitag der 1985 veröffentlichte wissenschaftlich-fantastische Roman „Souvenir vom Atair“ von Alexander Kröger zu haben. In einer mitreißenden Handlung richtet der Autor das Augenmerk des Lesers auf die Verantwortung der Menschen für ihre Zukunft.
Als einzige Überlebende einer Rettungsexpedition entdeckt Wally 327 Esch auf der Venus das geborstene Raumschiff. Und sie findet Dirk, ihren Lebensgefährten, aus dessen toter Hand sie ein Souvenir entnimmt, das, so glaubt sie, für sie bestimmt ist. 18 Jahre hütet sie das Geheimnis dieses Geschenks. Dann berichtet sie dem Sohn Mark von der Operation in einem verlassenen Urwaldhospital und von Bea, einem Mädchen mit Tigeraugen und vier Fingern an jeder Hand ...
Denkanstöße aus dem Jahre 1973 für heute – Weiteres SF-Buch von Alexander Kröger in DDR-Originalfassung neu erschienen
Auch in dieser Woche setzt EDITION digital die Edition von Neuerscheinungen von Alexander Kröger fort – mit einem spannenden utopischen Roman in der DDR-Originalausgabe.
Alexander Kröger war allerdings nicht der wirkliche Name des Autors, sondern ein Pseudonym von Dr. Helmut Routschek, der im April 2016 nach langer Krankheit infolge eines sehr schweren Unfalls vom Januar 2015 verstorben war. Routschek war einer der erfolgreichsten und Dienstältesten deutschen Schriftsteller wissenschaftlich-phantastischer Romane und Stories. Mit Millionenauflagen und Übersetzungen in mehrere Sprachen zählte Alexander Kröger zu den bekanntesten Autoren in der deutschsprachigen Science Fiction. Ein Markenzeichen seiner Phantastik war, dass er trotz markanter Zukunftsvisionen die Verbindung zum Heute hielt und Fragen von Ethik und Moral in der Wissenschaft in seinen 35 Büchern mit spannenden Parabeln thematisierte.
1973 hatte Kröger/Routschek „Antarktis 2020“ veröffentlicht. Held dieses Romans ist Thomas Monig, der die Bergakademie Freiberg absolviert hatte und jetzt ein Flugzeug besteigt, um ein Praktikum anzutreten – an drei Einsatzorten: in einem Großbergwerk in der Antarktis, in der Meerwasser-Enterzungsanlage in der Südsee und im Bewässerungsprojekt Sahara. Thomas Monig freut sich auf das Abenteuer Technik. Noch ahnt er nicht, dass er während seines Praktikums noch mit ganz anderen Abenteuern konfrontiert werden wird – von der Weißen Finsternis und dem Schneesturm bis zum Streik der ehemaligen Soldaten in den Unterwasserfarmen und dem lebensgefährlichen Überfall der Tuareg auf die Baustelle in der Sahara. Wird Thomas Monig rechtzeitig in Timbuktu sein können, um Evelyn vom Flugplatz abzuholen?
Hintergrund des Buches ist die aus Sicht des Jahres 1973 gedachte Vision des Autors von einer friedlichen, abgerüsteten Welt im Jahre 2020 – also in nunmehr nur noch vier Jahren. Und obwohl sich diese Vision aus heutiger Sicht als zu kurz gegriffen erwiesen hat, bietet „Antarktis 2020“ nach wie vor gültige Denkanstöße für die Gegenwart.