Der Prinz lächelte freundlich. Mein verehrter Freund, so sprach er und legte die Hand auf die Schulter des Gelehrten, es ist da eine Wimper der Prinzessin verloren gegangen, und diese Wimper muss wiedergefunden werden. Hast du in deinem Besitz ein Glas, das die kleinen Dinge groß macht, wie? Ja, Gott sei gepriesen! Wenn du die Wimper der Prinzessin findest, mein Sohn, so will ich dir ein Schloss bauen und einen duftenden Springbrunnen in dem Zimmer, in dem du schläfst wenn du sie aber nicht findest, so werde ich dich mit hundert extra großen scharfzahnigen Ratten in ein Fass einlöten lassen. So steht es! Nun laufe, rasch!
Der Sterngucker sprang, so rasch er konnte, und schleppte das Glas herbei, das die kleinen Dinge groß macht. Nun, mein Freund, sagte der Prinz, vorwärts! Es sollte mir um deinen hübschen grauen Bart leid tun!
Der Sterngucker zitterte jetzt schon an allen Gliedern, aber er machte sich an die Arbeit, und sie sahen tagelang in das Glas hinein, das die kleinen Dinge groß macht. Suche nur!, rief der Prinz. Die Wimper nämlich muss gefunden werden! Der Sterngucker setzte noch eine Brille auf und suchte, bis sich alles vor ihm drehte. Nach vier Tagen hatte er sich so angestrengt, dass ihm die Tränen unausgesetzt aus den Augen liefen, so wie zwei Quellen nach einem Regenguss von einem Felsen springen.
Ich sehe nichts mehr, Gnade!, winselte er.
Du siehst nichts mehr, du blinder Maulwurf! schrie der Prinz aber der Sterngucker war schon entflohen.
Der Prinz schlug sich an die Stirn. So etwas!, rief er. Die Wimper fällt hierher auf den Boden, und man sollte glauben, sie liege hier! Nein, nein, so etwas Verrücktes habe ich noch nie erlebt ah!
Er hatte alle Lust verloren, er ließ sein Pferd satteln und raste davon, ohne sich noch ein einziges Mal umzusehen.
Man sollte glauben, die Geschichte von der Wimper der Prinzessin sei hier zu Ende. Dem ist aber nicht so.