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In den Fängen des Seemonsters. Band 1 der Nikolai-Bachnow-Bücher von Klaus Möckel, Aljonna Möckel (Autor)
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
09.07.2013
ISBN:
978-3-86394-079-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 222 Seiten
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Action und Abenteuer/Allgemein, Kinder-und Jugendbuch/Fantasie und Magie, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Anfänger, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Bücher mit Kapiteln, Kinder-und Jugendbuch/Spielzeug, Puppen und Marionetten, Kinder-und Jugendbuch/Monster, Kinder-und Jugendbuch/Natur und die natürliche Umwelt/Umwelt, Kinder-und Jugendbuch/Tiere/Löwen, Tiger, Leoparden usw.
Kinder/Jugendliche: Action- und Abenteuergeschichten, Kinder/Jugendliche: Natur- und Tiergeschichten, Kinder/Jugendliche: Fantasy und magischer Realismus, Kinder/Jugendliche: Soziale Themen: Umwelt
Meeresverschmutzung, Smaragdenstadt, Zauberland, Monster, Wassermann, Seekönigin, Goodwin, Biber, Scheuch, Löwe
6 - 99 Jahre
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Jessica und der Käptn hockten auf dem Plateau, sie redeten und redeten, doch wie war es inzwischen dem Scheuch ergangen? Der Sog hatte ihn ja mitten unter die Haifische gewirbelt. Die rissen auch sofort die Mäuler auf, klappten sie dann aber wieder zu, ohne zuzubeißen. Dieses Kerlchen war ja aus Stroh und Holz, roch kein bisschen nach Fleisch.

Die Wassermänner sind nicht so dumm, dachte der Scheuch, sie werden mich bestimmt gefangen nehmen. Ich muss bei den Haien bleiben.

Er schwamm also im Pulk der Haie mit, bis sie in dem Unterwassergewölbe waren. Dort verteilten sich die Raubfische, und der Scheuch verdrückte sich in eine Nische. Die Wassermänner und das Monster bemerkten ihn nicht. Sie verschwanden in einem großen schmutzigen Tunnel am anderen Ende der Höhle.

Der Scheuch brauchte nicht lange zu überlegen, er folgte einfach der Kutsche mit dem Monster. Es ging steil aufwärts, und dann waren sie im Obergeschoss der Burg. Mehrere große, mit Schlammwasser gefüllte Räume taten sich auf, sie waren ganz kahl und kaum erleuchtet. In einem sah der Scheuch einige Krokodile, in einem anderen die grimmigen Seewölfe. Sie waren aus dem Geschirr genommen worden und ruhten im Schlamm neben der Kutsche. Der Scheuch machte, dass er weiterkam.

Von vorn schimmerte es grünlich. Unbehelligt paddelte der Scheuch weiter und erreichte ein letztes gewaltiges Gewölbe. Auch hier breitete sich schlammiges Wasser aus, doch zwei, drei Inseln ragten aus der trüben Flut. Der Scheuch kroch erschöpft ins Trockene und nahm den Taucherhelm ab. Doch vor Schreck wäre er fast wieder zurück in das braune Nass gerutscht.

Nur wenige Meter entfernt hockte, ihm halb mit dem Rücken zugewandt, auf einer zweiten Erhebung das Seemonster. Es war aufgeblasen wie eine riesige Kröte und so mächtig, dass es beinahe bis zur Decke des Gewölbes ragte. Breit und breiig thronte es inmitten von Abfallhaufen, wie sie vorhin von den Molchen in das Loch geschleppt worden waren, und stopfte sich den Dreck mit vollen Händen ins Maul. Es malmte und schmatzte laut. Einen großen Teil des Schmutzes würgte es allerdings nach ein paar Minuten wieder als grünen Algenbrei heraus und spuckte ihn einfach ins Wasser.

Der Scheuch war wie gelähmt. Daher kommt also der Nachschub für die Algen, die der Seekönigin so zu schaffen machen, dachte er. Was für ein Wanst, und was für ein Maul! Was soll einer wie ich gegen dieses Ungetüm ausrichten?

Als hätte das Monster ihn an seinen Gedanken erraten, wälzte es sich in diesem Moment herum. Ein Blick traf ihn, glitschig wie ein Stück Schmierseife. Auge in Auge sahen sich die beiden an. Gleich darauf schoss eine Scherenhand vor, packte ihn und zog ihn auf die andere Insel.

"Plutsch, plubb, verquabb, wer bist du, und wie kommst du hierher?", fragte das Monster mit einer Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. "Ich habe dich noch nie in meiner Burg gesehen."

"Ich bin ... man nennt mich den Scheuch ...", stotterte kaum hörbar die Strohpuppe.

Die Pfote des Monsters ließ ihn los, sodass er halb ins Wasser plumpste:

"Komischer Name. Bist du einer von den Dienstmolchen? Warum schafft ihr mir nicht mehr Nahrung heran? Ich will wachsen und mich ausbreiten."

 

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