Der Armreif schimmerte und glänzte, ein ganz wunderbarer Anblick. Perry Zuckerbein wollte danach greifen, doch die Oma legte die Pfote drauf.
"Du willst meiner Enkelin also einen neuen Beutel schneidern", sagte sie.
"Natürlich, ist doch so abgesprochen."
"Hast du den Stoff mit?"
"Sie hat ihn ja schon gesehen", sagte Perry ausweichend.
"Ich will ihn selbst betrachten."
"Na schön, meinetwegen", der Beutelschneider holte das Stück Stoff aus der Manteltasche, gab es aber nicht aus der Hand.
"Wo sind Nadel und Faden, wo ist die Schere?"
"Nadel und Faden? Weshalb?"
"Du musst ihr den Beutel doch annähen."
"Ach so. Nein, so einfach ist das nicht. Dazu muss die Kleine auf den Operationstisch. Gib mir den Armreif, dann nehme ich deine Enkelin gleich mit."
"Tu's doch", bettelte Bri, die wieder Hoffnung schöpfte. "Bitte! Gib ihm den Reif."
"Lass mich erst den Stoff prüfen", verlangte die Alte.
"Wozu prüfen?" Perry wollte den Stoff wieder wegstecken, doch die Großmutter packte schnell zu und nahm ihn an sich. Dann stellte sie den Hinterhuf drauf und zog einmal kurz mit den Vorderpfoten. Mit einem Ritsch riss das Stück mitten durch.
"Der ist ja ganz morsch, der hält gar nichts aus", rief Bri erschrocken.
"Ein feines Material", sagte die Oma, "es taugt überhaupt nichts."
"Du bist selber schuld, warum hast du so daran gezerrt."
"Weil ein Kängurubeutel stabil sein muss."
Zuckerbein machte gute Miene zum bösen Spiel:
"Es war nur eine Probe zur Ansicht. In meiner Wohnung hab ich den richtigen Stoff."
"Nichts hast du! Man kann einem Känguru keinen neuen Beutel nähen. Meine Schätze wolltest du ergaunern!"