"Ich bin da in 'ne verdammt blöde Sache reingeraten", fange ich an.
Er setzt sich auf einen hellgrünen Stuhl der Tisch, die Anrichte, die Wände, alles ist hier hellgrün , er zieht das Brot ran, säbelt einen dicken Kanten ab und bestreicht ihn mit Butter. Dann greift er sich die Pfanne, zerteilt den dampfenden Eierfladen einmal, ein zweites Mal, jongliert mit dem Messer ein Stück davon auf die Brotscheibe und beißt kräftig rein. Beim Kauen blinkt links unten in seinem Mund ein Goldzahn auf. "Erst mal was essen", murmelt er.
"Guten Appetit auch."
Erneut ein schiefer Blick, meine Worte klangen wohl nicht echt. "Siehst ganz grün im Gesicht aus", sagt er, mit vollen Backen mampfend, und fügt widerwillig hinzu: "Willst du auch was?"
"Ich schlag's nicht ab, hab seit gestern Abend nichts Festes in den Magen gekriegt."
"Umso mehr Flüssiges, was?"
"Mach ruhig deine Witze, du bist's ja nicht, der in der Klemme steckt."
Er hat's nicht eilig, er mampft erst seine Stulle zu Ende und schneidet sich eine zweite ab, bevor er mir das Brot rüberschiebt. Ich habe mich inzwischen gleichfalls auf einem Küchenstuhl niedergelassen, ich geniere mich nicht und säble mir einen Kanten ab, der seinem kaum nachsteht. "He", sagt er, "die Bäcker machen erst am Dienstag wieder auf."
Vom Ei krieg ich nur ein Stück Weißes ab, doch ich bin nicht wählerisch. Schließlich hab ich mich selbst eingeladen. Während ich kaue, packe ich ihm meine Geschichte hin. Diesmal stottere ich allerdings nicht. Obwohl ich den Mund voll habe, geht mir alles von Anfang an viel glatter von der Zunge als vorhin bei Klette.
Müller sitzt zunächst mit einem unbeteiligten Gesicht da, er konzentriert sich voll auf seine gebratenen Eier. Doch das ändert sich schnell. Als ich das mit dem Keller erzähle, meint er noch spöttisch: "Mensch, ist ja direkt 'n Krimi", aber als ich dann berichte, wie ich Zierau gefunden habe, springt er auf und sieht mich fassungslos an. "Umgebracht, den Alten umgebracht?"