Als er kam, richtete sie sich auf, eine schmale Gestalt. "Na, was gibt es so Dringendes?"
"Bist du allein, ich meine, ohne Yoko?"
Das schon bekannte spöttische Lächeln. "Siehst du ihn irgendwo? Du hattest doch mich herbestellt, nicht uns beide."
Barry ärgerte sich über seine Frage. Wenn ihr Bruder wirklich mitgekommen wäre, würde er sich kaum im Schuppen verkriechen. Mit knappen Worten schilderte er den Besuch der Wachmänner am Morgen, ihren Verdacht. "Was ihr auch immer getan habt oder noch unternehmen wollt, ihr müsst euch jetzt ruhig verhalten", schloss er, "unbedingt. Sie sind euch auf der Spur."
Sie hatten sich, des heftigen Windes wegen, beide hinter die Tonne geduckt, was eine gewisse Annäherung mit sich brachte. Losan schwieg eine Weile, dann erwiderte sie: "Ich danke dir, kleiner Maler, es ist freundlich von dir, mich zu warnen."
"Hör mit dem verfluchten Spott auf, die Lage ist zu ernst."
"Das ist kein Spott, ich danke dir wirklich. Aber wir müssen unseren Weg gehn."
"Ihr müsst das, ihr?"
"Ich kann Yoko nicht zurückhalten", sagte Losan.
"Was habt ihr vor?"
"Ach, lass doch." Sie lehnte sich unvermittelt an ihn. "Lass. Alles ist schwierig genug."
Barry spürte ihren Körper, er legte den Arm um sie, doch ein Sandschauer fegte heran, trieb sie hoch. Und plötzlich sahen sie beide, vor sich zwischen Meer und Himmel, die heranrasende Wasserhose, ein Bild, das ihnen nicht unbekannt war.
"Das kommt auf uns zu, weg von hier!", schrie Barry und zerrte die junge Frau, die auf einmal wie versteinert schien, ergeben in ihr Schicksal, mit sich fort.
"Lass mich, das hat keinen Zweck."
Sie rannten trotzdem los, doch sie kamen nicht weit, der Orkan und vor allem die Flut holten sie ein. Beide wurden von der meterhohen Welle gepackt und überrollt, mitgeschleift und wieder zurückgerissen.