Die Wände dieses wundervollen Klosters waren feucht, die Steinfußböden eisig, und die smaragdenen Berge verschwanden im Grau des ewigen Regens. (Chopin hatte Pech mit Mallorca, genau wie ich!) Er soll hier sein berühmtes Präludium Regentropfen geschrieben haben der Regen fällt, ohne Pause, auf das Dach, auf seine Schläfen, auf sein müdes Herz es ist die Verzweiflung des Verbannten. Und Paris ist fern! Es scheint unerreichbar. (Und ist es nahezu: 1838!) Einmal ging ein Wolkenbruch nieder, als George Sand über Land nach Palma war, die grünlichen Straßen verwandelten sich in Sturzbäche, und Chopin war der Verzweiflung nahe. Er glaubte, die Geliebte sei tot! Bei Gott, das war keineswegs das schönste Land der Erde! Die Bauern Valldemosas nahmen eine feindselige Haltung ein, sie verlangten erpresserische Preise für ihre Produkte, wozu die Illegalität des Verhältnisses zwischen Chopin und George Sand ihnen das Recht zu geben schien, sie hatten eine abergläubische Furcht vor dem bleichen Mann, der immer hustete und sie vielleicht anstecken konnte. In dem verlassenen Kloster lebte nur noch ein einziger Mönch. Er war halb wahnsinnig, schritt in der Nacht laut singend durch die Gänge und pochte drohend an die Türen. Wahrhaftig, ein herrlicher Aufenthalt für einen Leidenden, der Erholung sucht!