Die Truppen Teredschans, unsicher, ob sie zum Angriff übergehen oder Verteidigungsstellung beziehen sollten, hatten auf den Hügeln gegenüber den kaiserlichen Formationen haltgemacht. In ihrem Rücken lag die Stadt Tau, eine gut befestigte und reiche Stadt, in der Satakru gern zu Gast gewesen war. Nach wie vor schauten ihre Türme stolz und gebieterisch ins Land; ihre Mauern waren hoch und hatten in früheren Zeiten manchem Angreifer standgehalten.
Satakru dachte daran, dass seine Soldaten nach dem Sieg diese Stadt plündern würden. 'Plünderungen im eigenen Land", sagte er sich. Aber er wusste auch, dass er das nicht verhindern konnte, wollte er das Heer und damit die Macht behalten. Mehr noch, wenn es sich notwendig machte, würde er die Türme, die Mauern, die Häuser, alles dem Erdboden gleichmachen.
Zunächst musste der Gegner jedoch auf offenem Feld bezwungen werden. 'Gut nur, dass Teredschan nichts vom Kriegführen versteht', dachte der Kaiser. 'Wenn er sofort angriffe, würde er uns vielleicht schlagen können.'
Statt dessen kam ein Bote aus dem anderen Lager und brachte Satakru einen Brief. 'Was will er jetzt noch?', fragte sich der Kaiser. 'Die einstige Freundschaft ins Gedächtnis rufen? So tun, als sei überhaupt nichts geschehen?' Er nahm das Schreiben seines Gegners nach einigem Zögern an. Er hatte sich nicht getäuscht. Teredschan wollte verhandeln. Er bat ihn zu einem Gespräch zwischen die Fronten ins Niemandsland.