Ein Mann, Schriftsteller, erhält einen bestürzenden Befund. In seinem Körper hat sich ein Tumor gebildet. Ist es Krebs? Eine Gewebeprobe bestätigt die Annahme. Für ihn und seine Frau, die gleichfalls literarisch tätig ist, bricht eine unruhige, sorgenvolle Zeit an.
In einem "doppelten Tagebuch" beschreiben Aljonna und Klaus Möckel die Monate der Ungewissheit, der Vorbereitung und Verarbeitung zweier Operationen. Unabhängig voneinander haben sie sich entschlossen, ihre Gedanken zu Papier zu bringen, wodurch aus zwiefacher Sicht ein eindringliches Bild dieses einschneidenden Geschehens entsteht.
Aber die Aufzeichnungen beschränken sich nicht auf die Darstellung der Vorgänge und die Wiedergabe von Bedenken oder Hoffnungen. Im Willen, die schwierige Zeit gemeinsam durchzustehen, weitet sich der Blick, bezieht die Situation des erwachsenen, doch behinderten Sohnes mit ein, der weder hören noch sprechen kann. (Siehe dazu auch HOFFNUNG FÜR DAN, wo von den frühen Jahren dieses "besonderen" Kindes berichtet wird.) Wenngleich in einem Wohnheim lebend, braucht Dan nach wie vor all ihre Fürsorge.
Darüber hinaus ergeben sich Erinnerungen an Eltern, Geschwister, Freunde. Dramatisch die Kindheit der Frau in der Emigration, tragisch der frühe Tod ihrer Mutter nach der Rückkehr und später auch der des Vaters.
DREI TROPFEN LICHT ist Selbstanalyse und literarisch gestaltete Dokumentation, ein spannendes Buch, das durch seine Offenheit besticht.