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Der blaue Planet. Fantastischer Roman von Carlos Rasch
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
16.01.2012
ISBN:
978-3-86394-284-7 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 309 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Science Fiction /Kontakt mit Außerirdischen, Belletristik/Science Fiction /Action und Abenteuer
Science-Fiction, Abenteuerromane, Science-Fiction: Außerirdische/UFOs
Astronauten, Sternenwanderer, Sumer, Tsunami, Euphrat, Tigris, Totes Meer, Kosmonauten, Götterglaube
12 - 99 Jahre
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Der Weiße Pfeil ruhte steil aufgerichtet auf seinem Heck. Die letzten Staubschwaden umwallten die Rakete. Sil tastete zum Pilotron. Ein Schalter knackte. Aus dem Rumpf schoben sich drei Stützen. Sie bohrten sich in den Wall des Kraters, den das Triebwerk aufgeworfen hatte.

Sil schnallte sich los und richtete sich auf. Es trieb ihn, die Kabine zu verlassen und den Weißen Pfeil von außen zu untersuchen. Draußen aber herrschte Dunkelheit. Er wagte nicht auszusteigen und bei Nacht diese fremde Welt zu betreten. Doch mit Beginn des neuen Tages würde er als erster Heloid den Boden dieses lebenverheißenden Planeten berühren. Allein der Gedanke daran ließ ihn sich dehnen und recken. Er versetzte ihn in eine freudige, erwartungsvolle Stimmung. Diese neue Welt musste voller Überraschungen sein. Es war, als umwehe ihn schon hier in der Kabine der fremde, abenteuerliche Hauch dieses ihm unbekannten Planeten.

Die Neugier trieb Sil dazu, den Tuler, das Nachtbildgerät, einzuschalten und die Umgebung mit Wärmestrahlen abzutasten. Er erblickte das Wärmebild des Hochtales. Um den Weißen Pfeil herum registrierte das Gerät einen dichten Temperaturkranz. Das Triebwerk hatte bei der Landung das Gestein ringsherum stark aufgeheizt. Ein Stück entfernt verlief ein breiter, regelloser Streifen. Er verlor sich in der Ferne. Das konnte nur ein Gebirgszug sein. Je höher der unsichtbare Taststrahl des Tulers an den Hängen emporkletterte, umso mehr verblasste das Temperaturbild. Jenseits davon vermutete Sil das dürre, braune Land, das er kurz vor der Landung gesehen hatte.

Der Raumfahrer richtete das Gerät zur anderen Seite. Dort musste der zweite Gebirgszug sein, jenseits dessen die Küste und das Meer lagen.

Der Tuler erfasste eine Wärmekerbe, einen Einschnitt in der gegenüberliegenden Bergkette. Vielleicht mündete da eine Querfalte des Gebirges, überlegte Sil. Die durch sie aus der warmen Küstenzone aufsteigende Luft ließ sie im Tuler sichtbar werden. Davor zeichneten sich zwei helle Wärmepunkte ab. Sil beobachtete sie lange. Der eine Punkt blieb regungslos, der zweite, etwas größere, bewegte sich träge hin und her. Was mochte das sein?

Gedankenvoll zwängte sich Sil von der Kabine aus ins Innere der Rakete und arbeitete, um den Ruderschaden zu beseitigen. Das Luftruder musste von einem plötzlichen, ungewöhnlich starken, orkanartigen Windstrahl seitwärts gedrückt worden sein. Dabei hatte es sich verklemmt.

Zwischendurch kam er immer wieder in die Kabine zurück und sah mit dem Tuler zur Wärmekerbe hinüber. Bei den beiden infrahellen Punkten änderte sich nichts.

Noch etwas anderes beunruhigte ihn: Gohati meldete sich nicht mehr. Schon längst hätte wieder die Verbindung zur "K u a" hergestellt sein müssen. Sil saß lange Zeit an den Geräten und lauschte in den Äther. Es blieb still.

Bekümmert kletterte er in den Rumpf zurück. Als dann der Schaden schließlich behoben war, hätte er einen Start wagen können. Doch Sil hielt es für zweckmäßig, den Weißen Pfeil bei Tageslicht auch noch von außen nach Schäden abzusuchen. Der Morgen konnte nicht mehr fern sein. Zudem wollte er erkunden, was es mit den beiden infrahellen Punkten auf sich hatte.

 

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