Keine Angst vor dem Puppenräuber - Acht E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Drei biografische Texte diese Woche neu bei EDITION digital
(Pinnow, 02.09. 2016) Das kleine Mädchen hat Angst. Denn es wird von einem fliegenden Fisch verfolgt, der doch eigentlich kein fliegender Fisch ist, sondern ein kleiner krausköpfiger Junge mit einem gestreiften Nicki. Er behauptet von sich, ein Puppenräuber zu sein. Der Junge, der das Mädchen auf seinem Nachhauseweg hin und wieder überholt, zerrt mit zwei Fingern seinen Mund so breit, dass er einem Fischmaul sehr ähnlich wird. Ganz scheußlich sieht das aus. Was hat er im Sinn? Und was wird das Mädchen tun? Antworten auf diese Fragen gibt Max Walter Schulz in seinem Buch „Das kleine Mädchen und der fliegende Fisch“; das im E-Book-Shop ddredigital/Specials/Preisaktion/ wie weitere elektronische Bücher für eine Woche (Freitag, 2.9.- Freitag, 9.9.) zu einem stark reduzierten Preis zu haben ist. Auch drei weitere preisreduzierte Bücher sind zum Vorlesen und für Leseanfänger gedacht.
Ebenfalls um ein Mädchen, um ein schönes Mädchen geht es in einem von vier sorbischen Märchen, die Juri Koch in „Das schöne Mädchen, die zwölf Brüder und die größte Ohrfeige der Welt“ spannend nacherzählt. Das schöne Mädchen soll von der bösen Stiefmutter ertränkt werden, kann sich aber als Ente retten. Aber auch ihr Bruder gerät in arge Bedrängnis. Wer kann ihm helfen?
Ein ausgesprochenes Mutmachbuch hat Helga Schubert mit „Bimmi vom hohen Haus“ geschrieben. Dieses Buch vereint vier Geschichten für das Erstlesealter, die zunächst einzeln als Minibücher in hoher Auflage für je eine DDR-Mark erschienen waren. Sie handeln von der sechsjährigen Bimmi, die in die Schule gekommen ist und nun allerlei Abenteuer in ihrem Alltag bewältigen muss. Hilfe bekommt sie von ihrer Freundin, vom Vater und von der Nachbarin. Bimmi ist ins Hochhaus gezogen und weiß ihre Wohnungsnummer nicht mehr. Ausgerechnet, als ihre Mutter auf einer Dienstreise ist, bekommt sie die Grippe Victoria A und steckt den Vater an. Dann will sie etwas vertuschen - und schließlich ist da noch der kleine Bruder, um den sich alles dreht. Die bekannte Grafikerin Cleo Petra Kurze hat „Bimmi vom hohen Haus“ neu illustriert.
„Wie Daniel Dornröschen wachküsst“ – davon erzählen Hildegard und Siegfried Schumacher in ihrem E-Book für Leser zwischen vier und acht Jahren. Da die Eltern von Daniel wegen ihres Studiums wenig Zeit haben, ist er manchmal bei seinen Urgroßeltern. In dem alten Haus mit dem großen Garten denkt er sich tolle Märchenspiele mit Uropa als König und mit Uroma als Königin aus. Und wenn Mutter kommt, dann ist sie Dornröschen. Aber was soll er machen, wenn Dornröschen nur in ihren Büchern liest, statt mit ihm zu spielen. Da gibt es nur eine Möglichkeit …
Auf der Liste der Deals der nächsten Woche von EDITION digital stehen außerdem zwei Bücher von Erik Neutsch sowie jeweils eines von Herbert Otto und von Susanne Christa Hüttenrauch: Zu den Klassikern der DDR-Literatur gehört auf jeden Fall der bereits 1966 mit Manfred Krug in der Hauptrolle verfilmte, dann aber nach nur einer Aufführung verbotene und erst nach der Wende wieder gezeigte große Roman „Spur der Steine“ über den unruhig von Baustelle zu Baustelle streunenden Glückssucher Hannes Balla von Erik Neutsch. In seiner Erzählung „Zwei leere Stühle“ provoziert Neutsch Nachdenken über Erziehung in der Schule, über Lebensentwürfe und über unbequeme Fragen. Bei einem Absolvententreffen fehlen zwei sehr unterschiedliche Schüler – der Beste und das schwarze Schaf der Klasse. Auch dieses Neutsch-Buch wurde 1983/84 von der DEFA verfilmt, anschließend verboten und dann doch 1987 das erste Mal aufgeführt.
Vielleicht den erotischen Gesellschaftsroman der DDR hatte Herbert Otto mit seiner Beschreibung einer Sehnsucht nach Liebe „Der Traum vom Elch“ vorgelegt. Nur zwei Mal im Jahr, im Mai und im November, kommt Markus zu Anna. Sie nennt ihn „den Elch“, weil er seine Freiheit so sehr liebt und weil man ihm selten begegnet. Und doch wiegt nichts das Glück auf, das der „Traum vom Elch“ in Anna auslöst.
Der letzte Deal der Woche ist das Fantasy-Buch „Gwion der Zauberer“ von Susanne Christa Hüttenrauch. Darin geht es um einen kleinen schmächtigen Jungen, der von den Hexen Cerridwen, Heredwu und Zurudwu aus den Sieben Himmeln entführt wurde. Wird er jemals wieder nach Hause kommen?
Die drei Neuerscheinungen dieser Woche haben eines gemeinsam – sie sind alle drei biografisch angelegte Texte. So gelingt Gisela Heller in ihrer spannenden Erzählung „Geliebter Herzensmann“ über das Ehepaar Fontane ein neuer, gerechterer Blick auf Emile Fontane. Für ihr Buch hatte die Autorin aus etwa tausend Briefen von Theodor Fontane, aus seinen Tagebüchern und aus annähernd zweihundert Briefen Emiliens Mosaiksteinchen gesammelt, ergänzt durch Briefe und Aufzeichnungen ihrer Kinder, Enkel und Freunde, um sich ein Bild zu machen, das Frau Fontane gerecht wird. Gisela Heller bietet den Lesern ein Bild, wie sie wirklich war. Oder so ähnlich. Im Vorwort steht ein kluger Satz, den man sich merken sollte: Auf jeden Fall war Emile Fontane eine Frau, die ihren geliebten Herzensmann schwimmfähig hielt, damit er der große Dichter und Romancier werden konnte.
In seinem historischen Roman „Wo die Götter wohnen“ schildert Joachim Lindner den keineswegs leichten Weg von Johann Gottfried Schadow in die Kunst. Dessen berühmtestes Werk krönt das Wahrzeichen Berlins, sein schönstes stellt einen Höhepunkt der europäischen Bildhauerei dar: die Quadriga auf dem Brandenburger Tor und die wunderbare Prinzessinnengruppe – Luise und Friederike.
Ein großes Geschichtsepos hat Erik Neutsch unter dem Titel „Nach dem großen Aufstand“ vorgelegt. Darin widmet er sich dem in den Jahren der Reformation und der Bauernkriege schöpferisch tätigen Maler Mathias Grünewald und macht den in vielerlei Hinsicht rätselhaften Künstler an seinem genialen Hauptwerk sichtbar – dem „Isenheimer Altar“, der vermutlich zwischen 1506 und 1515 geschaffen wurde. Neben dem Leben und Werk von Grünewald setzt sich Erik Neutsch in seinem mit großem Atem und sprachlich brillant erzähltem Roman auch mit der stets aktuellen Frage auseinander, wie sich Künstler im gesellschaftlichen Umbruch verhalten und zu welchen Leistungen sie fähig sind, ohne sich selbst zu verraten.