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Die Liebe des Mönchs - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

Neue SF-Bücher von Branstner und Kröger diese Woche bei EDITION digital

Ob es sich tatsächlich so zugetragen hat? Aber diese Frage ist im Grunde nebensächlich, denn in seinem erstmals 1987 erschienenen historischen Roman „Wibald der Mönch“ erzählt Heinz-Jürgen Zierke so lebendig und kenntnisreich von eben diesem Mönch und seinen Abenteuern, dass der Leser seinem Schicksal stets dicht auf den Fersen bleibt. Alles beginnt zu Zeiten Kaiser Barbarossas in einem stillen Kloster im Moor, in dem sich ein junger bescheidener Mönch ganz dem Studieren und Vervielfältigen alter Schriften hingibt. Und auf diese Weise hätte Wibald ohne Ärger und Aufregung alt werden können, hätte er sich nicht am Fälschen eines Briefes beteiligt. Und wäre da nicht die Liebe in das Leben des frommen Mönches getreten, der aus dem Kloster flieht, um Kaiser Rotbart zu warnen. Aber wird der ihm überhaupt glauben? Und was wird aus Wibalds Liebe zu dem schönen und faszinierenden Gauklermädchen Alda? „Wibald der Mönch“ ist eines von fünf E-Books mit historischen Themen, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de für eine Woche (Freitag, 16.09. - Freitag, 23.09.) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind.

Gut vier Jahrhunderte später als „Wibald der Mönch“ und nicht im Moor, sondern in Sachsen spielt der erstmals 1983 in der Reihe „Spannend erzählt“ des Verlages Neues Leben Berlin erschienene, gründlich recherchierte historische Politkrimi „Krell - Im Sog der Macht“ von Peter Löw. Krell – das ist der Kanzler Dr. Nikolaus Krell des noch jungen und politisch schwachen sächsischen Kurfürsten Christian I. Und der wurde nach zehnjähriger Haft und ebenso langem Prozess auf der Festung Königstein am 9. Oktober 1601 auf dem Jüdenhof/ Neumarkt in Dresden mit dem Schwert hingerichtet. Dieses Ereignis war eine der aufsehenerregendsten Schauhinrichtungen des 17. Jahrhunderts. Was hatte sich der Wissenschaftler und Politiker zuschulden kommen lassen? Wem war er gefährlich geworden? Ein spannendes Buch über Macht und Gesinnung. Rückschlüsse auf die Gegenwart nicht ausgeschlossen.

Von Europa nach Afrika: Dorthin entführt Dietmar Beetz seine Leser mit den beiden spannenden historischen Romanen „Späher der Witbooi-Krieger“ (1978) und „Flucht vom Waterberg“ (1989). Hauptfigur beider Bücher ist Pieter Koopgaard, der als „Bastard“ Ende des 19. Jahrhunderts in Deutsch-Südwestafrika zwischen den Fronten steht. Wir erleben ihn zunächst als Späher der Witbooi-Krieger und dann im August 1904, als die Kolonialtruppen des deutschen Kaisers die Entscheidungsschlacht gegen das Volk der aufständischen Herero vorbereiten und Pieter selber eine Entscheidung treffen muss. Omutima, die Frau, die er liebt, ist eine Herero. Er muss zu ihr, muss fliehen. Zugleich aber glaubt er noch immer, obwohl lange schon ohne Nachricht, an den Auftrag von Hendrik, dem legendären Führer des Stammes. Also bleiben und warten? Wie wird er sich entscheiden?

Wieder zurück nach Deutschland – ins Jahr 1933. In seinem Thälmann-Roman „Das Ermittlungsverfahren“ setzt sich Walter Baumert mit dem von den Nazis geplanten Prozess gegen den KPD-Vorsitzenden auseinander. Thälmann, der am Nachmittag des 3. März 1933 in Berlin-Charlottenburg aufgespürt und verhaftet worden war, soll zu einem Geständnis gebracht werden. Doch Thälmann bleibt standhaft und beginnt sich auf einen Prozess vorzubereiten, der niemals stattfinden wird. Das Buch nach dem gleichnamigen DDR-Fernsehfilm von 1981 mit Lutz Riemann als Ernst und Heide Kipp als Rosa Thälmann war 1985 zeitgleich in Ost-Berlin und Dortmund herausgekommen.

Münchhausen im Weltraum – Neue SF-Bücher erschienen

Nachdem bereits in der Vorwoche fünf E-Books mit SF-Texten von Gerhard Branstner erschienen waren, folgen in dieser Woche zwei weitere. In dem Band „Vom Himmel hoch“ aus dem Jahre 1974 erzählen vier Weltraumveteranen vom Schlage Münchhausens utopische Lügengeschichten. Ihrer Erinnerungen überdrüssig, entdecken die vier Weltraumveteranen Wert und Vergnügen des Lügens. Das macht ihnen den Aufenthalt in einer ausgedienten Orbitalstation zur wirklichen Freude und ergibt an drei langen Abenden im Wirtshaus „Zum Müden Gaul“ zwölf Geschichten. Wirsing, Stroganoff, Fontanelli und Kraftschyk - so heißen die vier Münchhausens - erfinden Geschichten, die nicht stimmen, jeder, wie es ihm Kopf und Erfahrung, vor allem aber Fantasie ermöglichen. Das Lügnerische meint hier nicht das Verdrehen des Wirklichen, sondern das Erproben des Möglichen - und möglich scheint ihnen vieles. Wie Menschen überhaupt. Menschenmöglich eben.

In dem bereits 1961 veröffentlichten Band „Zu Besuch auf der Erde“, der Vermischtes enthält, geht es unter anderem um Utopie und Wirklichkeit. Und bereits damals tauchte in einem der Bücher von Gerhard Branstner, dem ebenso promovierten wie lebensklugen Humoristen desöfteren ein gewisser Herr Nepomuk auf – eine Art Branstnerscher Herr K. Hier ein treffliches Beispiel für sein vergnüglich-dialektisches Denken: „Befragt, ob er es billige, dass im Sozialismus alle die gleiche Weltanschauung haben sollen, zog Nepomuk seine Uhr und bat den Fragesteller, das nämliche zu tun. Da beide Uhren richtig gingen, zeigten beide die gleiche Zeit an. Können Sie das billigen? fragte Nepomuk.“

Die dritte Neuerscheinung dieser Woche ist ebenfalls ein SF-Buch, hat allerdings einen anderen, nicht minder prominenten Autor – Alexander Kröger. So lautete das Pseudonym von Dr. Helmut Routschek, der Anfang April 2016 nach langer Krankheit infolge eines sehr schweren Unfalls vom Januar 2015 verstorben war. Routschek/Kröger war einer der erfolgreichsten und dienstältesten deutschen Schriftsteller wissenschaftlich-phantastischer Romane und Stories. Mit Millionenauflagen und Übersetzungen in mehrere Sprachen zählte Alexander Kröger zu den bekanntesten Autoren in der deutschsprachigen Science Fiction. Ein Markenzeichen seiner Phantastik ist, dass er trotz markanter Zukunftsvisionen die Verbindung zum Heute hielt und Fragen von Ethik und Moral in der Wissenschaft in seinen insgesamt 35 Büchern mit spannenden Parabeln thematisierte.

Der 1996 erstmals erschienene Band „Die Mücke Julia“ mit jetzt 16 fantastischen Geschichten war 2011 überarbeitet und um neue Geschichten erweitert worden. Kröger erzählt darin unter anderem vom Unheil der titelgebenden naiven Mücke Julia, vom „Restrisiko“ eines geheimen Atomreaktors oder vom Ende der Emanzipation. Und weiß man eigentlich, was bei Aschenbrödel wirklich geschah? Ein Buch voller Einfälle und voller Bezüge zu aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit.

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